Kooperation mit der FH Oberösterreich

Nachhaltige Innovation in der Naturkosmetik: Upcycling von Lebensmittelabfällen

Velvety befindet sich derzeit in einer Kooperation mit der Fachhochschule Wels. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, neue Wege zur Nutzung von Lebensmittelabfällen für die Entwicklung natürlicher Seifenlösungen zu erforschen.

In der Naturkosmetik werden bislang Wirkstoffe aus verschiedenen natürlichen Quellen gewonnen, wobei Proteine eine bedeutende Rolle spielen. Dennoch bleiben pflanzliche Lebensmittelabfälle wie der Rückstand aus der Sonnenblumenölpressung ungenutzt. Aus diesem Grund haben wir intensiv mit der FH Wels (Schwerpunkt Lebensmitteltechnologie) über eine Methodik gesprochen, die es ermöglicht, die bisher ungenutzten Abfälle aufzuwerten. Daraus hat sich unser „SUN“ Projekt ergeben.

Das Hauptziel besteht darin, die Verwendbarkeit von Proteinen aus Lebensmittelabfällen für die Entwicklung einer pflanzlichen Seifenlösung zu prüfen. Dabei sollten folgende Faktoren überprüft werden:

  • Positives Hautbild und UV-Stabilität
  • Verzicht auf synthetische Farbstoffe
  • Erhalt der natürlichen Farbe

Jedoch bestehen Unsicherheiten hinsichtlich der Einhaltung von Hygienestandards bei der Forschung und Entwicklung mit organischen Abfällen sowie bezüglich der Wirksamkeit und Konzentration der Proteine aus den Ölpresskuchen. Zudem stellt der geringe Wassergehalt (<1%) in der Seifenherstellung eine Herausforderung dar.

Um diese Ziele zu erreichen, wurden verschiedene Methoden angewendet. Der erste Schritt bestand darin, den Sonnenblumenölpresskuchen in verschiedenen Qualitätsstufen zu analysieren und ihn dann mit standardmäßigen Seifenmischungen in unterschiedlichen Konzentrationen zu vermengen.

Während der Forschung traten einige Schwierigkeiten auf, wie etwa hohe Keimbelastungen während der Langzeit-Inkubation und Einschränkungen in der Löslichkeit im Glycerin. Es wurden verschiedene experimentelle Ansätze unternommen und dabei Anpassungen vorgenommen, wobei eine anfängliche Durchführbarkeit festgestellt wurde. Trotzdem waren zusätzliche Untersuchungen zur weiteren Entwicklung des Prozesses notwendig, insbesondere aufgrund spezifischer Herausforderungen wie dem hohen Wassergehalt.

Die Innovation dieser Forschung liegt darin, Lebensmittelabfälle wie Sonnenblumenölpresskuchen, die bisher vorwiegend in der Futtermittelindustrie verwendet wurden (Downcycling), nun auch in der Kosmetikbranche zu nutzen. Diese Forschung eröffnet somit neue Möglichkeiten für die Verwertung von Lebensmittelabfällen und trägt dazu bei, nachhaltigere Produktionswege zu etablieren.

Die Ergebnisse sind äußerst vielversprechend für uns. Aufgrund der derzeit noch hohen Produktionskosten ist eine kommerzielle Nutzung des Pflanzenproteins jedoch noch nicht realisierbar. Deshalb setzen wir unsere Zusammenarbeit mit der FH Wels fort und sind uns sicher, bald ein erstes Produkt mit einem pflanzlichen Protein aus Sonnenblumenölpresskuchen auf den Markt zu bringen.

Wir möchten uns daher besonders bei unseren Partner:innen der FH Wels sowie unserem Masterstudenten für die Erkenntnisse und die großartige Zusammenarbeit bedanken!